Vorratsspeicherung sämtlicher Kommunikationsdaten aller Europäer! Hm, tut mir leid, aber erinnert mich irgendwie an früher

Als Emailbenutzer ist man heutzutage oft auch auf verschiedenen Mailinglisten angemeldet. Diese halten sich bei mir noch in einem überschaubaren Maßstab. Doch vor einer Woche häufte sich plötzlich der Emailverkehr.
Continue reading “Vorratsspeicherung sämtlicher Kommunikationsdaten aller Europäer! Hm, tut mir leid, aber erinnert mich irgendwie an früher”

Irgendwann werden wir es verstehen, wahrscheinlich wenn die neuen Zeiten vorbei sind

Was macht man nach einem grauen Berliner Dezembertag? Ein Döner ist immer eine gute Idee! Warum nicht, denke ich. Um halb zehn treffen Yiannis und ich mich in der Wienerstraße am Görlitzer Bahnhof. Der Döner hier ist nicht nur lecker, sondern auch billig! Ich denke nicht, dass er mit verdorbenem Fleisch gemacht wurde. Diese Frage stellt man sich derzeit immer, wenn etwas so billig ist. Der Dönerverkäufer kennt uns schon. Er schaut ziemlich emotionslos drein, aber als er uns sieht, lacht er und freut sich! Yiannis und ich sind offensichtlich schon so etwas wie Stammgäste hier. Unser Döner ist daher auch besonders groß und ich kriege meinen Extralöffel scharfe Soße!
Continue reading “Irgendwann werden wir es verstehen, wahrscheinlich wenn die neuen Zeiten vorbei sind”

Forschung in Berlin: Durchbruch bei Uranentfernung aus dem Grundwasser

Die Verunreinigung von Grundwasser mit Uran ist ein großes Problem. Uran ist sowohl radioaktiv ist als auch ein hochtoxisches Schwermetall. Weltweit finden sich mit Uran verunreinigte Grundwasservorkommen. Teile der USA, Griechenlands, aber auch Deutschlands, zum Beispiel Sachsen, Thüringen und Bayern, sind mit dem Problem konfrontiert.

Bisher existieren keine kostengünstigen Verfahren für den breiten Einsatz für die Aufbereitung uranverseuchten Grundwassers. Die Entwicklung und Erprobung weiterer Verfahren ist daher ein wichtiges Thema in der Trinkwasser-Technologie.

Dr. Yiannis Katsoyiannis hat nun in Berlin am Fachgebiet für Wasserreinhaltung der Technischen Universität mit einem neuen Ansatz erste Erfolge erzielt. Die Aufbereitung des Wassers erfolgt dabei mit Hilfe von Mikroorganismen.

Die Forschungen bauen auf Erkenntnissen über Möglichkeiten der Arsenentfernung aus dem Grundwasser mit biologischen Methoden auf. Diesen Ansatz übertrug Katsoyiannis auf die Entfernung von Uran aus dem Grundwasser. Er beruht darauf, dass Mikroorganismen im bio-geo-chemischen Kreislauf von Uran und anderen Metallen eine signifikante Rolle spielen. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, sie für die Wasseraufbereitung zu nutzen und Verfahren zu entwickeln, die mit Hilfe von Mikroorganismen funktionieren.

Ein Teil der Experimente fanden auf einem Versuchsfeld in Berlin-Marienfelde von April bis Anfang Dezember 2005 statt. Die Ergebnisse sind bisher sehr viel versprechend. Publikationen über die entwickelten Methoden werden in den nächsten Wochen und Monaten erscheinen.

Eine Schwierigkeit ergibt sich noch darin, die Ergebnisse und Verfahren im Großeinsatz anzuwenden. Im Gegensatz zu experimentellen Bedingungen im Labor, unterscheiden sich die Bedingungen im Feldeinsatz. Neben der Temperatur, die die Aktivität von Mikroorganismen beeinflusst, ergeben sich Wechselwirkungen mit anderen Inhaltsstoffen. Ein Problem besteht ebenso darin, dass die Konzentrationen des Urans und anderer Metalle und Inhaltsstoffe schwanken. Dies erschwierigt die Kalibrierung des Systems, welche die Wirksamkeit der Verfahren vermindern können.

Ziel ist es diese Probleme durch weitere Tests und Feldversuche zu lösen und somit kontaminiertes Wasser zuverlässig in sauberes Trinkwasser umwandeln zu können.

Freifunk in Berlin – Wenn ich mit meinem „Schleppi“… (offene Netzwerke)

Wenn ich mit meinem Laptop (oder auch Schläpptop wie es sich im Berlingua mittlerweile immer mehr durchsetzt) unterwegs bin, sehe ich immer häufiger offene drahtlose Netzwerke über die ich mich einfach so in das Internet einwählen kann. Ein Name der auf meinem Display in den verschiedensten Ecken der Stadt immer wieder auftaucht ist Freifunk – in meiner Lieblingsbar in der Kopenhagener Straße genauso, wie bei Jing im Studentenwohnheim am Ostbahnhof oder im Sommer auf dem Boxhagener Platz.

www.freifunk.net: Die Idee von Freifunk basiert auf Internetzugängen, die von privaten Teilnehmern in der Stadt zur Verfügung gestellt werden sollen, wodurch sich ein freies Bürgernetz bildet, dass sich nach und nach über die ganze Stadt erstreckt.

Super Idee, denn so kann ich ja überall in der Stadt ins Internet! Doch ganz so einfach geht der Login bei Freifunk nicht. Denn, bei Freifunk handelt es sich um ein Netzwerk und nicht nur um einen einzelnen Zugangspunkt. Ein derartiges vermaschtes Netzwerk erfordert eigene Protokolle und Software. Auf den Websites der Freifunk Community steht diese Software jedem frei und kostenlos zur Verfügung und wird von Enthusiasten, die sich hauptsächlich um den Entwickler Sven Ola scharen, stetig weiterentwickelt. Sie beinhaltet Programme für Access Points die drahtlosen Internetzugang im Freifunk-Netzwerk bereitstellen auf der einen Seite und auf der anderen Seite ein Programm, das auf dem eigenen Computer läuft und jedem die Teilnahme im Netzwerk ermöglicht.

Bevor ich mich einloggen konnte, benötigte ich auch noch eine eindeutige Kennung für meinen Computer, eine IP-Adresse. Um diese zu erhalten, erstellt man auf dem Portal der Berliner Freifunker, das die IP-Adressen verwaltet, ein Konto und beantragt diese unter dem Stichwort IP-Vergabe. Die ersten Schritte sind getan! Nachdem die Software installiert ist, wird die IP-Nummer eingetragen. Es funktioniert wirklich! Super!

Na ja, zu manchen Orten und zu manchen Zeiten kann es dennoch schwierig sein eine stabile Verbindung zum Internet herzustellen. Denn, die Sache kann natürlich nur funktionieren, solange es auch genug Leute gibt, die ihren Internetzugang zur Verfügung stellen und nicht nur Leute, die das Netzwerk lediglich als kostenlose Alternative für ihren Internetzugang nutzen.

In Stadtteilen wie in Friedrichshain, Kreuzberg, Mitte und Prenzlauer Berg wird an manchen Ecken schon eine gute Netzwerkdichte erreicht, aber um ein stadtweites Bürgernetz aufzubauen, bedarf es noch einiger Arbeit, vor allem wahrscheinlich Überzeugungsarbeit, und dem Engagement vieler weiterer Mitstreiter, … aber das Projekt ist „work in progress“. Also, bin ich für die Zukunft gespannt.

In der Zwischenzeit habe ich mein WLAN, mein drahtlosen Internetzugang, zu Hause erst einmal so konfiguriert, dass auch Leute, die die Freifunk-Software noch nicht nutzen bei mir online gehen können. Freifunk habe ich sie trotzdem genannt – damit man bescheid weiß, dass mein Heimnetz offen ist und weil die Idee der Freifunker einfach Klasse ist!

Detaillierte Anleitungen zum Mitmachen gibt es auf den verschiedenen Websites der Freifunker. Einmal pro Woche trifft sich die Community zudem in der C-Base in der Nähe der Jannowitzbrücke. Auch neue Mitstreiter und Interessierte sind dort immer willkommen.

„Jeden Mittwoch kann man in der c-base in der Rungestrasse 20 in Berlin alles lernen was man zur Teilnahme am olsrexperiment braucht – vom Antennenbau bis zur Accesspointkonfiguration.“ (olsrexperiment.de)

 

 

Freifunk-Videos: Flo Fleissig a.k. floflei6 präsentiert Freifunk

Freifunk auf dem Dach (Folge 1)

Freifunk in der Box (Folge 2)

Ich brat' mir 'ne Freifunkantenne (Folge 3)


 

 

Freifunk im Internet

Freifunk Initiative, www.freifunk.net
OLSR Experiment, olsrexperiment.de
Freifunk-Software für Access Points: sourceforge.net/projects/ff-firmware
Berliner Freifunk-Mailingliste: www.olsrexperiment.de/cgi-bin/mailman/listinfo/berlin
IP-Verwaltung: olsrexperiment.de/index.php?option=com_ipvergabe&Itemid=65

 

Weitere Berliner WLAN-Seiten

RetroNet Berlin, www.retroberlin.de
WLAN Hohenschönhausen & Weißensee, www.wlanhsh.de
Kuhfunk in Berlin, wiki.in-berlin.de/twiki/bin/view/Kuhfunk

 

Weitere Links zum Thema

Telepolis: Freie drahtlose Bürgernetze, Teil 1, www.heise.de/tp/r4/artikel/12/12554/1.html
Telepolis: Freie drahtlose Bürgernetze, Teil 2: Consume – der kollektive Verbrauch von Bandbreite Free, www.heise.de/tp/r4/artikel/12/12633/1.html
Networks Community, www.freenetworks.org

 

 

Internationale Studenten in Berlin: 你 好!Ni hao, Jing!

Jing wohnt im Studentenwohnheim am Ostbahnhof. Für manche das neue Szeneviertel, denn hier befinden sich viele neue Clubs und Bars wie die Panoramabar, das BKA und das Maria am Ostbahnhof und auch die Spree mit den vielen neuen Strandbars ist nicht weit… Obwohl es jetzt natürlich schon viel zu kalt ist, hier zu sitzen.

Continue reading “Internationale Studenten in Berlin: 你 好!Ni hao, Jing!”

Berliner Mauerparkmarktnovembertag – Preise rauf, Preise runter (Teil II)

Am Anfang hast du noch „Träume“. Die Jacke kostet 120,- Euro. Ich habe sie nur einen Sommer angehabt. Ich denke unter 20,- Euro verkaufe ich sie niemals! Was am Vormittag dann noch „abgerungen“ für 15,- Euro weggeht, wird abends für 4,50 Euro verkauft. Aber bevor Du es wieder mit nach Hause nimmst… Also hier stehen wir nun. Gut, essen wir erst mal einen Apfel (den wir von zu Hause mitgebracht haben) und machen ein Foto.

 

Yiannis Katsoyiannis isst einen Apfel, während er auf dem Flohmarkt am Mauerpark am 13.November 2005 auf Kunden wartet

Yiannis Katsoyiannis isst einen Apfel, während er auf dem Flohmarkt am Mauerpark am 13.November 2005 auf Kunden wartet
 

Hm. Wie funktioniert so ein Markt? Das ist ein ganz bestimmtes Publikum und es ändert sich jede Stunde. Am Morgen gibt es viele Ausländer, die die besten Schnäppchen suchen. So viele Fragen nach meinen Lautsprecherboxen, dass der Preis von mal zu mal immer höher wird. Dann passiert eine halbe Stunde gar nichts und plötzlich verkaufst Du 20 alte Bücher und zwei T-shirts. Jetzt kommen die Älteren und die Ärmeren. Oder muss man mittlerweile schon von Armen sprechen? Leute, die hier etwas Billiges suchen, weil sie es brauchen. Ist schon krass was das mittlerweile für Auswüchse angenommen hat. Wer will der sieht es. Ob die jungen Studenten das sehen? Halb zwei, unser Zielpublikum trifft ein! Jetzt geht es los! Nachdem Brunch sind sie jetzt unterwegs, um die Großstadtstimmung auf dem Markt zu genießen! Nachdem unsere Preise auf einen Tiefststand gesunken waren, klettern sie jetzt wieder! Auf dem Schild „Alles in der Kiste für 1 Euro“ werden jetzt „1,50 Euro“. Die alten Jeans von Yiannis gehen für 10,- Euro weg! Unsere Laune wird besser! Ok, jetzt kann man sich auch einen „Crepes“ leisten. Die Standmiete ist schon lange wieder drin und die Geschäfte gehen gut!

Mensch, dann verschlafen wir das größte Ding in der Weltgeschichte! (zum 9. Nov. 1989)

Ich war 14 Jahre alt im Jahr 1989, eine aufregende Zeit im Leben, aber dieses Jahr war für alle aufregend, die hier lebten. Soviel war passiert den Sommer über. Viele waren über Ungarn abgehauen und wir hatten einen neuen Regierungschef, der aber auch aus „der alten Garde“ war.
Continue reading “Mensch, dann verschlafen wir das größte Ding in der Weltgeschichte! (zum 9. Nov. 1989)”

Studieren in Italien: Nicht nur piano, piano und immer mit der Ruhe

Morgens um fünf geht es am 2. März mit Czech Airlines zuerst von Berlin nach Prag und dann weiter nach Rom. „Das ist die billigste Variante“, meint Jana im Reisebüro. Von Rom dann noch drei Stunden mit dem Zug und ich sollte gegen 23 Uhr ankommen. Doch unterwegs in Italien wartet schon eine Überraschung auf mich, denn es gibt Streik und das heißt: Es gibt keinen Anschlusszug. Streik, „Sciopero“, das ist also ein Wort, das man sich merken muss. Doch Streik in Italien ist mit Streik in Deutschland nicht zu vergleichen. Irgendwie funktioniert trotzdem alles. Und nachdem einige Mitreisende mächtig Krach machen, bucht der Stationschef zwei Taxis für die übrig gebliebenen 8 Reisenden. Die anderen ca. 20 Personen, die ebenfalls in unsere Richtung wollten, sind offenbar schon anders weitergekommen.

Im Taxi sitzen wir zu fünft. Der Fahrer, zwei Frauen, ein aufgeweckter 13-jähriger und ich. Und wie sie sich alle so offen und munter miteinander unterhalten, fühle ich, jetzt bin ich in Italien angekommen. Zwei Stunden sind wir unterwegs, viele Themen werden abgehandelt. Das Fernsehen und die Politiker, vor allem Berlusconi, bekommen ihr Fett weg, soviel verstehe ich.

Continue reading “Studieren in Italien: Nicht nur piano, piano und immer mit der Ruhe”